06.08.2024
Mit einem beeindruckenden Werdegang in Photodesign und Betriebs-wirtschaft hat Janina Steinmetz sich als freiberufliche Fotografin in Berlin und Frankfurt einen Namen gemacht. Bekannt für ihre authentische Herangehensweise und ihr Engagement im FEMALE PHOTOCLUB Berlin, teilt sie im Interview ihre kreativen Ansätze, bevorzugtes Kameraequipment und inspirierende Tipps für angehende FotografInnen.
Hallo Janina, wann hat deine Faszination für Fotografie angefangen und was war deine erste Kamera?
Meine Faszination für die Fotografie hat bereits in Kindertagen angefangen. Mein Opa war bereits leidenschaftlicher Hobbyfotograf und auch meine Eltern fotografierten schon immer viel und begeisterten mich früh für dieses Medium. Wenn ich mich recht erinnere habe ich meine erste Kamera, eine analoge Point and Shoot (Hersteller ist mir leider nicht mehr bekannt), mit 6 Jahren bekommen.
Aus deinem Werdegang von Photodesign- und Betriebswirtschaftsstudium bis zur freiberuflichen Fotografie in Berlin und Frankfurt: Welche Erfahrungen haben deine fotografische Arbeit am meisten geprägt?
Erfahrungen die meine fotografische Arbeit am meisten geprägt haben sind wohl die zwischenmenschlichen Beziehungen zu Kollegen und Kolleginnen, aber auch den unterschiedlichen Kunden, sowie all den lieben Menschen aus der Bubble, denen ich über die Jahre begegnen und von denen ich lernen durfte.
Ich habe gelernt, dass es wichtiger ist aufrichtig zu sein, zu den eigenen Lücken zu stehen und genau zu formulieren was man möchte, bzw. wo man hin möchte.
Wie würdest du deine kreative Herangehensweise und deinen Stil in der Fotografie beschreiben und wie entwickelst du dich kontinuierlich weiter?
Authentizität hat bei mir größte Priorität - diese beginnt bei meinem eigenen Auftreten und findet sich im besten Fall in jedem einzelnen meiner Fotos wieder. Ich liebe die Herausforderung innerhalb kürzester Zeit mit meinen Protagonisten vor der Kamera die richtige Ebene zu finden und einen Safe Space zu kreieren, in dem sich alle wohlfühlen können. Durch meine eigene stetige Weiterbildung und Festigung in technischen Belangen kreiere ich den größtmöglichen Raum mich voll und ganz auf mein Gegenüber zu konzentrieren.
Als Leiterin des FEMALE PHOTOCLUB Berlin engagierst du dich für die Stärkung der weiblichen Rolle in unserer Gesellschaft. Was treibt dich an, dich für dieses Thema einzusetzen und wie beeinflusst dies deine Arbeit?
Leider herrscht nach wie vor ein Ungleichgewicht in unserer Gesellschaft, was die Honorierung und Wertschätzung im Allgemeinen von unterschiedlichen Geschlechtern betrifft. Diese beruht auf vielen Faktoren, die hier aufzuzählen wohl zu weit führen würde. Zusammengefasst versuche ich meinerseits, im Rahmen meiner Möglichkeiten, in der Fotobrache andere Frauen zu ermutigen, für sich einzustehen, aus sich heraus zu kommen und sich neben ihren männlichen Kollegen auf einer Ebene zu behaupten.
In den vergangenen Jahren habe ich durch diese Schwerpunktsetzung nicht nur viele tolle Frauen in der Fotobranche kennenlernen, sondern habe darüber hinaus auch viele weibliche Akteurinnen fotografieren dürfen.
Welches Kameraequipment bevorzugst du derzeit für deine Fotografie und welche Objektive gehören zu deiner Standardausrüstung?
Egal ob Editorial oder Kampagnen-Shooting - meine Sony Alpha1 mitsamt Sony 24mm F1.4 GM , Sony Zeiss 55mm F1.8 und Sony 70-200mm F2.8 GM sind meine treuen Begleiter. Daneben findet sich in meinem Fotorucksack immer ein Faltlichtreflektor, einige kleine Prismen und Lichformer, sowie ein Aufsteckblitz. Je nach Auftrag gesellen sich dann noch weitere Objektive (zumeist Festbrennweiten), mein Stativ, sowie zusätzliche Lichtquellen (Blitze und/oder LED Panels) hinzu.
Du schaust dir deine Bilder nach einem Shooting an. Was haben die Bilder, die dir besonders gut gefallen an sich?
Das gewisse Etwas! Es ist schwer mich hier auf etwas Bestimmtes festzulegen, sind es immer andere Dinge die mich faszinieren. Am häufigsten ist es aber wohl, wenn ich das Gefühl bekomme die fotografierte/n Person/en auf dem Foto durch ihre Abbildung zu kennen und zu fühlen, was sie in dem Moment gefühlt haben.
Wie kam es dazu, dass du Sony Ambassadorin wurdest und welche Vorteile bringt diese Position mit sich?
Nach einem kompletten Systemwechsel vor einigen Jahren habe ich mich mit Sony so wohl und gut aufgehoben gefühlt wie noch nie zuvor. Ich hatte das erste Mal das Gefühl ein Setup zu haben, welches meinen Ansprüchen nicht nur gerecht wird, sondern mir darüber hinaus die Möglichkeit verschafft mit meiner Fotografie zu wachsen. Begeistert wie ich war, habe ich mich dann mit dem Ambassadorenprogramm auseinandergesetzt und mich selbst mit meiner Arbeit beim Team von Sony Deutschland vorgestellt.
Seither durfte ich nicht nur viele großartige Jobs mit Sony umsetzen, sondern habe über die Erweiterung des Netzwerkes ganz wunderbare Kollegen kennengelernt, die mich und meine Arbeit stets bereichert haben.
Vielen Dank, zum Abschluss … was würdest du unseren LeserInnen empfehlen, um sich erfolgreich im Fotografie-Markt zu etablieren?
Versucht euch nicht zu verbiegen, sondern werdet euch lieber euren eigenen Stärken bewusst und pusht diese. Bleibt authentisch und vernetzt euch mit lieben KollegenInnen in der Branche und darüber hinaus, um sich gegenseitig zu stärken und gemeinsam Großes zu erschaffen!